Die 7. Runde der Klubmeisterschaft

Bevor Sie diesen Beitrag lesen, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass am 20.11 kein Schach stattfindet! Es ist nur die Bibliothek geöffnet.

Es tickten wieder die Schachuhren zur Klubmeisterschaft. Fünf Spiele fanden am 13. November statt, sowie zwei Partien am 6. November.

In der Meisterklasse bewahrt Benjamin seinen Vorsprung durch Sieg gegen Nahmen. Insgesamt fünf Siege konnte Benjamin bisjetzt verbuchen, mehr als jeder andere in der Meisterklasse! mit 1 Punkt Abstand hinter ihm ist Holger – jedoch nur mit 2 Siegen auf seinen Konto. Aber hier sind noch viele Partien nachzuholen, was noch zu einen spannenden Kampf um die Spitze werden kann! So muss Henrik Andresen noch vier Spiele absolvieren und Erik Andresen fünf Spiele, eines davon gegen Benjamin.

In der Vormeisterklasse gab es eine Vorentscheidung. Nachdem Malte gegen Lutz die Siegchancen vertan hatte, ließ Lutz nicht locker und drehte das Spiel zu seinen Gunsten. Damit ist er mit 6 aus 7 Punkten unangefochten an der Spitze. Und das mit 1.5 Punkten Abstand zum Zweitplatzierten. Herzlichen Glückwunsch! Die Partie Jacobsen – Thomsen ist noch relevant, um festzustellen, wer noch Zweiter und Dritter wird.

Vielen Dank an Oliver Fritz für das Bereitstellen der Partien sowie Ulrich Steinhagen für die Fotos!

Zum Nachspielen

Meisterklasse

Benjamin Isler – Nahmen Christiansen : 1-0

Nahmen am Zug wird Le7 spielen. Dahinter die Partien Jensen – Kania, Maleska – Martens und Fritz – Langner

Benjamin wirft das Smith-Morra-Gambit auf das Brett, mit denen er schon viele Erfolge erzielen konnte. Im Verlauf des Spiels schlägt sich Nahmen nicht schlecht, kommt aber in Bedrängnis als er seinen König auf den Königsflügel platziert. Währenddessen konnte Benjamin am Damenflügel einen gefährlichen Freibauern generieren. Jedoch gab es einen kurzen Aussetzer, der das Spiel wieder völlig ausgeglichen machen könnte. Weiß zieht in folgender Stellung a5, was wäre besser gewesen?

Nahmen erkennt den richtigen Zug, reitet sich aber ein paar Züge später wieder in die Patsche. Von da an ist es um ihn geschehen. Schade!

Dirk Maleska – Holger Martens : 1/2-1/2

Holger wird gleich c5 spielen. Oliver Fritz „luschert“ nebenan auf die Stellung

 

Für mich als ehemaligen Damengambit-Spieler ist es ein Genuss gewesen, diese Partie nachzuspielen. Ich würde lügen, wenn ich sagen müsste, dass mich diese Partie wieder etwas motiviert, mir das Damengambit anzuschauen. Auf der anderen Seite sehe ich, dass diese Partie ohne viel „Feuerwerk“ in eine friedliche Einigung geendet ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen, außer: Nachspielen lohnt sich!

Jürgen Nickel – Holger Martens : 1/2-1/2

Jürgen wird Sbd2 ziehen, worauf Holger d6 erwidern wird.

Nachholpartie aus der 5. Runde. Beide Seiten wissen, was sie tun und bauen sich langsam aber sicher auf. Nachdem nach 18 Zügen nur zwei Bauern getauscht wurden, konnten die Figuren auf einmal nicht schnell genug verschwinden! Beide Seiten hatten während dieser Partie wahrscheinlich keinen hohen Blutdruck – denn die Stellung war harmlos, harrmonisch und friedlich. So ging dann auch letztendlich das Spiel aus.

Oliver Fritz – Michel Langner : 0-1

Michel klang an diesen Abend etwas angeschlagen, was seine Leistung anscheinend trotzdem nicht beeinflusst hatte!

Oliver wählt das Londoner System gegen Michel’s holländischen Aufbau. Er rochiert lang – eine Kampfansage! Tatsächlich hatte Oliver gute Chancen gegen seinen DWZ-stärkeren Gegner. Doch wie so oft im Schach reicht eine falsche Idee, um Vorteile zu vergeben. Dadurch gerät erst die Stellung in Ausgleich, welcher dann zu Gunsten von Michel gekippt wird. Im Endspiel erlaubt Oliver, dass die schwarze Dame Felder besitzt, die ihn Kopfschmerzen bereiten. Doch wenn man bedenkt, dass das Spiel bis 0:30 (!) ging, ist es verständlich, dass man nicht immer bei voller Konzentration ist.

Hier hat Schwarz ein Matt in 2 übersehen. Können Sie es finden?

Nichts desto trotz konnte sich Oliver von den Fehlgriff nicht erholen. Sehen Sie selbst!

Guido Heinemann – Michel Langner : 1/2-1/2

Guido wird De2 spielen, worauf Michel mit b6 daneben greifen wird. Nebenan die andere Nachholpartie vom 6. November, Nickel – Martens

Nachholpartie am 6. November. Ein Spiel zwischen zwei „Taktikfüchsen“ verspricht immer eine spannende, aber auch komplizierte Partie. So auch in diesen Fall! Aus einer vermeintlich ruhigen Eröffnung – der Rubinstein-Variante des Franzosen kann Guido schnell die Initiative ergreifen. Jedoch erkennt er nicht jede Gelegenheit, den schlecht platzierten König anzugreifen. Stattdessen opfert Guido seine Figur für zwei Bauern und einen gut aussehenden Angriff. Dieser verpufft aber nach einer Abfolge von nicht 100%ig genauen Spiel zu einen Remis.

 

Vormeister

Malte Jensen – Lutz Kania : 0-1

Hier bin ich im Begriff, c4 zu spielen, womit Lutz nicht gerechnet hat wie er mir nach den Spiel erzählt hat. Im Hintergrund die Partie Kühnen – Nissen.

Es kommt mir vor wie in einen Drehbuch: Dieses letzte Spiel entscheidet, wer den Titel für sich beanspruchen darf. Wer hätte gedacht, dass es bis auf die letzte Runde hinauskommt, um herauszufinden, wer in der Vormeisterklasse gewinnt? Ich wusste, ein Unentschieden war nicht genug, weshalb ich dementsprechend auf einen Kampf eingestellt war. Die Stellung verlief gut für mich, ich konnte einen Bauern gewinnen und in Vorteil gelangen. Doch den ersten Denkfehler machte ich, als ich mit allen Mitteln an meinen Material festhalten wollte. Es ist der klassische Fall von etwas denken, nicht zu tun und es schlussendlich doch zu machen. Ich wollte nicht materialgierig sein, wenn es eine nachteilhafte Stellung bedeutet, doch dann habe ich genau das getan!

In dieser Stellung habe ich mit Td3 daneben gegriffen. Was wäre besser gewesen?

Danach bin ich auf die falsche Bahn geraten und Lutz hat konsequent gespielt und meine selbstgemachten Schwächen ausgenutzt. An zweiter Stelle verfolgte ich wieder einen falschen Plan, der mein Schicksal endgültig besiegelt hat. Ich gratuliere Lutz, der sich in dieser Partie aus der Schlinge gerettet hat, meine Fehler nutzte und insgesamt eine wunderbare Leistung vollbracht hat!

Was kann weiß hier spielen, um den Turm auf die siebte Reihe zu kriegen?

Die Auflösung zu den beiden Stellungen finden Sie in der Partie – Nachspielen lohnt sich!

 

Gerhard Kühnen – Peter Nissen : 0-1

Leider kein Bild vorhanden! Beide Spieler sind aber in den Bild Jensen – Kania im Hintergrund zu sehen.

Diese Partie ist ebenfalls eine wichtige im Bezug auf das Endresultat. Hätten Gerhard und ich unsere Spiele gewonnen, so wäre er auf einmal erster. Aber alles sollte anders kommen. Peter wählt einen Königsindische Verteidigung gegen Gerhards Londoner Aufbau. Diese Spiele versprechen in der Regel, ein langer positioneller Kampf zu werden, aber das ist nicht in Gerhards Stil! Er startet mit g4 einen mutigen Flügelangriff. Peter reagiert nach den bekannten Prinzip:“Wenn dein Gegner am Flügel expandiert, musst du im Zentrum gegenschlagen!“. Das hat Peter wortwörtlich genommen und hat eine unmittelbare Klärung des Zentrums angestoßen. Aus dieser Sequenz stand Peter dann etwas besser, Gerhard griff aber etwas daneben. Wahrscheinlich mit der richtigen Idee, jedoch mit der nicht korrekten Umsetzung.

Weiß muss hier vor dem Abzug aufpassen – was ist die beste Reaktion?

Nachdem Gerhard hier fehlgriff, quälte er sich noch in Endspiel, wo er einen letzten Trick parat hatte. Er spekulierte auf Patt, übersah aber, dass er noch einen legalen Zug hatte. Trotzdessen muss man Gerhard dafür loben, in einer schlechten Lage noch auf so eine kreative Idee zu kommen. Ebenso Respekt geht an Peter, der das Patt gesehen hätte, wie sich nach dem Spiel zeigt. Schauen Sie selbst!