Die 6. Runde der Klubmeisterschaft

Liebe Vereinskolleginnen und -kollegen,

am 22. Oktober wurde die Klubmeisterschaft 2019 zum zweiten Mal im Fliednersaal ausgetragen, mit dem Unterschied, dass uns dieses Mal der ganze Saal zur Verfügung stand. Ein kräftiges Dankeschön an alle Beteiligten, die tatkräftig beim Aufbau mitgewirkt haben!

Für die Meister- und Kandidatenklasse findet der 7. Spieltag am 12. November statt.

Für die Vormeisterklasse wird der letzte Spieltag auf den 26. November verlegt.

Zur Erinnerung: alle Nachholpartien müssen vor dem letzten Spieltag gespielt worden sein!

Aktuelle Tabellenlage

(Stand: 05.11.2019)

Meister

Nach der 6. Runde führt Jörn Langheinrich die Tabellenspitze der Meisterklasse an. Mit der Feinwertung ist es ihm ebenfalls gelungen sich von seinen Verfolgern abzusetzen, sodass dieser am finalen Spieltag gegen Nahmen Christiansen mindestens ein Remis benötigt um die Tabellenspitze zu halten. Der Druck ist hoch und die Spannung steigt. Punktgleich würden sich Thomas Schmidt und Holger Martens den zweiten Tabellenplatz teilen, doch Thomas kann sich mit einer höheren Feinwertung durchsetzen. Für die 7. Runde ist für die Verteilung der Tabellenspitze noch alles offen, sodass es weiterhin spannend bleibt!

MT6a

Vormeister

Die Vormeisterklasse wird von Malte Jensen, Oliver Fritz und Peter Nissen angeführt, wobei Malte sich mit der höheren Feinwertungszahl absetzt. Es ist noch nichts entschieden. Der Druck an der Tabellenspitze ist sehr hoch. Nicht zuletzt, da in dieser Gruppe noch eine Nachholpartie zwischen Jürgen Nickel und Dr. Heinz Meyer gespielt wird, die sich mit einem halben Punkt Differenz zur Spitze alle Möglichkeiten offen halten, das Siegertreppchen für sich zu beanspruchen! In dieser Klasse wird es an Spannung wohl kaum zu überbieten sein.

VMT6

Kandidaten

In der Kandidatenklasse liefern sich Petra Römer und Nikolaj Bolgov ein Kopf-an-Kopf Rennen um den 1. Platz. Petra Römer hat ihre 7. Partie bereits vorgezogen, sodass es nun an Nikolaj liegt sich am 7. Spieltag durchzusetzen. Florian Tent, wird die kommende Partie nicht ohne kampflos hergeben, denn für ihn besteht mit einem Sieg die Aussicht auf einen möglichen Platz auf’s Treppchen. Die Entscheidung um den ersten Platz hängt also mit der Entscheidung des dritten Platz zusammen. Ebenfalls um den dritten Platz spielt Gerhard Kühnen. Gerhard und Florian haben beide die Möglichkeit Hayo den dritten Platz streitg zu machen. Dies hängt einzig und allein davon davon ab, welches Ergebnis Hayo Weidung am kommenden Dienstag erzielen wird. Es bleibt spannend!

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Klubmeisterschaft: 6. Runde – Partie-Verzeichnis

(anklicken um direkt zur jeweiligen Partie im Beitrag zu springen)

Meister

Brett 1

Brett 2

Brett 3

Brett 4

 

Vormeister

Brett 1

Brett 2

Brett 3

Brett 4

 

Kandidaten

Brett 1

Brett 2

Brett 3

Brett 4

 


Bevor wir nun in das Kapitel der einzelnen Partien springen möchte ich noch kurz folgendes anmerken:

Die einzelnen Partien habe ich durch freundliche Unterstützung der modernen Technik analysiert. Dies hat mir nicht nur eine Menge Zeit gespart, sondern auch eine entsprechende Sicherheit, da ich dies zum ersten Mal mache. Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen und wünsche nun viel Vergnügen beim Nachspielen der Partien!

 

Zum Nachspielen

Nahmen Christiansen 1/2-1/2 Arno Urban

Eine durchweg ausgeglichene Partie. Im 17. bzw. 18. Zug hat Schwarz Weiß die Möglichkeit gegeben die Position seines Springers zu verbessern. Diese Chance wurde nicht ergriffen, sodass weiterhin Material ausgetauscht wurde und die Stellung sehr ausgeglichen geblieben ist worauf hin sich auf ein Remis geeinigt wurde. Eine schöne Partie die aufzeigt, warum Schach so unglaublich faszinierend ist, wenn alle die Feinheiten zum Tragen kommen. Gut gespielt, Nahmen und Arno!

Arno hat 10. … h6 gespielt, worauf hin Nahmen 11. Sb3 gespielt hat.

11. Sb3 gibt die Initiative an Schwarz ab und schächt das eigene Zentrum. Welche Möglichkeit hätte Weiß gehabt seine Stellung zu verbessern ohne die Initiative an Schwarz abzugeben?

 

Holger Martens 0-1 Jörn Langheinrich

In der Symmetrievariante der englischen Eröffnung zeigen uns Holger und Jörn gleich mehrere Feinheiten auf, die für jeden Lehrreich sein können. Diese Partie beinhaltet sowohl Taktik als auch positionelles Spielverhalten und ist durchaus lehrreich. Ich empfehle sehr diese Partie einmal auf dem Brett nachzuspielen, auch wenn diese Partie nur einen Gewinner hervorgehoben hat so ist es das schöneste, wenn aus dieser Partie etwas gelernt werden kann. Schwarz gewinnt im Endspiel sehr viel Raum, sodass Weiß sich sehr in seiner Bewegungsfreiheit eingschränkt fühlt. Eine kleine Unachtsamkeit sorgte dann für ein schnelles Ende und Weiß gab die Partie auf. Danke an Holger und Jörn für diese sehr spannende und lehrreiche Partie!

 

Thomas Schmidt 1-0 Guido Heinemann

Auf die Bird Eröffnung wird mit dem From’s Gambit geantwortet. Die Partie verlief im Mittelspiel sehr hitzig. Beide Seiten hatten ihre Chancen, auch wenn Weiß diese Partie zum Großteil dominiert hat. Weiß konnte sich später im Endspiel durchsetzen und sogar mit einer schönen Taktik glänzen.

Im 7. Zug spielt Weiß Dd3. Welche Alternativen hätte Weiß noch gehabt?

Thomas verfolgte einen anderen Plan, mit welchem er Material und die Initiative abtauscht. Im 6. Zug erinnert mich die Stellung sehr an den klassischen Aufbau von Weiß. Der Zug e4 sorgt eben nicht nur für ein starkes Zentrum sonder eben auch dafür, dass Schwarz einen enormen Tempoverlust zu verkraften hat, denn nach d4 würde der Doppelangriff mit e5 drohen, sodass Schwarz gezwungen ist diese Figuren erneut zu bewegen.

An diesen Aufbau erinnert mich die Stellung im 6. Zug nur eben mit dem Unterschied, dass der f2-Bauer nicht mehr vorhanden ist.

Gewinnchance für Schwarz. Welchen Zug würden Sie spielen?

 

Malte Jensen 1/2-1/2 Sascha Thomsen

Auch in dieser Partie zwischen Malte und Sascha kommen wieder alle Feinheiten zum Tragen. Weiß bekommt im späteren Spielverlauf einen schönen Angriff schließt dann jedoch die Stellung, sodass sich in der Partie auf ein Remis geeinigt wurde. Schöne Partie, gut gespielt Malte und Sascha!

 

Reiner Schwarz 1/2-1/2 Jürgen Nickel

Aus der englischen Eröffnung heraus entwickeln beide Spieler eine Blockade mit ihren Bauern am Damenflügel. Diese Partie hätte einen sehr langsamen und vor allem langen Verlauf nehmen können. Beide Spieler respektieren sich und einigen sich auf ein Remis nach dem 17. Zug.

 

Oliver Fritz 1-0 Lutz Kania

In der Nimzo-Indischen Verteidigung gehen beide Seiten einem soliden Aufbau nach, doch mit der Schwächung 13. … f6 brachte sich Schwarz nun 3 Züge lang in Folge ins Taumeln und machte es sich sehr schwer in dieser Partie gegenhalten zu können. Später gelang es Weiß in die Stellung von Schwarz einzudringen, worauf hin dieser aufgab. An dieser Stelle würde ich gerne Ben Finegold zitieren, der mit seinem Ratschlag „never play f6/f3!“ oftmals recht behält. Eine sehr lehrreiche Partie, denn jeder Zug zählt und kann einen großen Unterschied ausmachen. Danke an Oliver und Lutz für diese lehrreiche Partie. Jede Niederlage ist ein Gewinn, wenn man aus ihr lernt!

 

Christian Bräunlich 1-0 Kurt Boß

Durch einen frühen Kalkulationsfehler konnte Weiß diese Partie an sich reißen. Oft kann ein grober Fehler in der Eröffnung bereits den Verlust der Partie bedeuten. Schwarz gibt nicht auf und setzt trotz alledem eine starke Partie auf’s Brett und macht sich den Druck von Weiß zunutze, dass dieser nun auf Gewinn steht und möglicherweise zu viel wagt und dadurch Fehler zulässt. Weiß gewährt Schwarz durch positionelles Spiel und Materialabtausch kaum eine Chance, sodass diese Partie im 36. Zug sein Ende fand. Gut gespielt Kurt und sehr lobenswert durchzuhalten, sein bestes zu geben und seinen Gegner trotz allem zu versuchen ins Schwitzen zu bringen!

 

Nikolaj Bolgov 1/2-1/2 Hayo Weidung

Aus der Nimzo-Indischen Verteidigung heraus entwickelte sich plötzlich eine Gewinnchance für Schwarz durch einen Doppelangriff mit dem Turm, welcher nach dem Schlagen des Materials nicht abgetauscht werden kann, sodass Schwarz eine gesamte Leichtfigur gewinnt nur um wenige Züge später seine eigene Leichtfigur einzustellen. Definitiv eine Partie bei der sich beide Seiten sehr geärgert haben und sich mit einem Remis durchaus zufrieden geben können.

 


Nachholpartie der 6. und 5. Runde am 27.10.2019

 

Michel Langner 1-0 Dirk Maleska

In der skandinavischen Verteidigung opferte Dirk bereits im 10. Zug seinen Läufer für eine wahrlich grandiose Taktik und es ist schön zu sehen, dass diese aufgegangen ist.

Welchen Gewinnzug könnte Weiß hier spielen?

Später im Spiel kam es zur folgenden Stellung in der Michel die Taktik gefunden und das Spiel für sich entscheiden konnte.

Welchen Gewinnzug könnte Weiß hier spielen?

 

Gerhard Kühnen 1/2-1/2 Rudolf Dömer

Beide Seiten sind gut aus der Eröffnung herausgekommen, doch einige Entscheidungen von Weiß führten dazu, dass Schwarz einen enormen Vorteil bekommen hat und deutlich auf Sieg stand. Allerdings muss dieser Vorteil auch entsprechend genutzt werden, wie z.B. in der folgenden Stellung:

Gerhard hat 17. Dd1 gespielt und Rudolf antwortet mit 17. … exd5, welchen Alternativen Zug hätte Schwarz gehabt, der ihn vermutlich sogar direkt zum Sieg geführt hätte?

 

Um das Muster zu verdeutlichen habe ich die Stellung „rekonstruiert“ und gleich ein paar Figuren außenvorgelassen, sodass das Verständnis hier transparent wird, weshalb Weiß den Springer mit dem Bauern nicht schlagen dürfte. Folgende Betrachtungsweise halte ich inne: sollte Weiß auf die Idee kommen den Springer zu schlagen wird Weiß einfach im nächsten Zug mit Tf1 Matt gesetzt.

Wer sich nun fragt, weshalb in der Variante unter den Partiekommentaren der Weiße König noch nicht Matt gegangen ist. Deshalb lesesn sie nun nach der Veranschaulichung weiter oder probieren es selbst noch einmal aus und versuchen es zu verinnerlichen um das Muster zu verstehen. Die Auflösung der Matt-Variante ist: 22. Ke2 (einziges Feld!) Df3+ 23. e1 (einziges Feld) #Df1. Dies ist nun ein etwas stärkeres Muster, da die Dame auch diagonal angreifen kann und dem König somit das Feld e2 nimmt.

Weiß hat bis zum Ende gekämpft und die Mühe hat sich gelohnt. Schwarz hat seinen Vorteil verspielt, sodass diese Partie in einem Remis endete

 

Hayo Weidung 1/2-1/2 Petra Römer

Eine sehr ausgeglichene Partie. Weiß hat nichts gewagt, beiden Seiten sind keine Fehler unterlaufen, worauf hin sich auf ein Remis nach 23 Zügen geeinigt wurde.

 


Nachholpartie der 1., 5. und 6. Runde am 05.11.2019

 

Dr. Heinz Meyer 1/2-1/2 Peter Nissen

 

Nahmen Christiansen 0-1 Holger Martens

 

 

Arno Urban 0-1 Jörn Langheinrich

 


Vorgezogene Partie der 7. Runde am 05.11.2019

 

Rudolf Dömer 0-1 Petra Römer

In einer scharfen Variante des Vierspringerspiels, die mir nicht bekannt ist, konnte Schwarz sich die Unachtsamkeit des Gegners zunutze machen und eine frühe Aufgabe erzwingen. Frau Römer kann sich mit ihrem Sieg einen halben Punkt von Nikolaj Bolgov absetzen. Die Tabellenspitze kann nur noch von Nikolaj angefochten werden, der dies am kommenden Dienstag mit einem Sieg garantiert. Bei einem Remis würde die Feinwertung entscheiden.

 


 

Für die 7. Runde wünsche ich allen viel Erfolg, schöne und vor allem interessante Partien!

 

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